Gratinierter Hummer mit Trüffel-Spinat

Hummer ist eine zwiespältige Sache: unter Tierschutzgesichtspunkten ist es durchaus bedenklich, Tiere lebend in Containern um die halbe Welt zu schippern und dann am heimischen Herd durch kochendes Wasser zu töten. Ein Grund, warum ich bislang kaum Hummer gegessen und schon gar nicht gekocht habe. Doch es gibt durchaus weniger grausame Alternativen: beispielsweise den sogenannten „High Pressure Lobster“, der direkt in seinem natürlichen Lebensraum geschlachtet und tiefgefroren wird. Durch ein spezielles Hochdruckverfahren löst sich das Fleisch leicht und der Hummer lässt sich von Hobbyköchen einfach zubereiten. Bonus ist, dass die Hummer in der Regel gesünder und fetter sind – bei der klassischen Lebend-Transportmethode werden die Hummer aus Hygienegründen nicht mehr gefüttert, wodurch sie von ihren Reserven leben müssen und dementsprechend relativ ausgehungert sind. Wir hatten einen kanadischen High Pressure Split Lobster (was bedeutet, dass er bereits in der Mitte halbiert und ausgenommen wurde, was die Zubereitung vereinfacht). Dazu gab es Pilze, Käse, Spinat und etwas Trüffel.

Zutaten für 2 Personen

  • 1 High Pressure Split Lobster (ca. 300g, 2 Hälften)
  • 200g Pilze, z.B. Kräuterseitlinge
  • 400g Baby-Spinat
  • 2 Schalotten
  • ca. 100g Butter
  • etwas Mehl
  • 300ml Sahne
  • 50g Parmesan
  • 1 Eigelb
  • Olivenöl
  • Trüffelöl
  • Weißer Balsamico
  • 1 kleine Knolle schwarzer Trüffel
  • Salz
  • Pfeffer
  • Zucker

Der Hummer wird ca. 24h im Kühlschrank aufgetaut, am besten schon ausgepackt.

Zubereitung

Zunächst schneidet ihr die Kräuterseitlinge in dünne Scheiben, würfelt die Schalotten fein und putzt den Spinat. Die Schalotten schwitzt ihr in etwas Butter an, bevor ihr Pilze und ungefähr ⅓ des Spinats dazugebt. Etwas zugedeckt köcheln lassen, bis der Spinat zusammensitzt. Parallel dazu zerlassen wir ca. 50g Butter in einem Topf und rühren einen Löffel Mehl gut ein. Dann gebt ihr die kalte Sahne dazu und lasst das ganze aufkochen. Schließlich gebt ihr den geriebenen Parmesan sowie das Eigelb dazu. Wichtig ist, dass die Sauce keinerlei Klümpchen hat, ein guter Schneebesen hilft hier.

Den Hummer bratet ihr von Fleisch- und Schalenseite jeweils ca. 2 Minuten an.

Unterdessen könnt ihr aus Olivenöl, Trüffelöl, Balsamico, Salz, Pfeffer und Zucker eine Salatsauce zusammenrühren und den restlichen Spinat damit marinieren.


Der Hummer ist relativ deftig, dazu brauchen wir einen Weißwein, der bestehen kann – gerne einen, der etwas Holzfass gesehen hat. Etwa den 2013er Chardonnay Barrique Spätlese von Philipp Lang, Südbaden.

Die Käse-Sahne-Mischung gebt ihr nun zur Spinat-Pilz-Sauce verrührt das ganze, es sollte sich eine dickflüssige Masse ergeben.
Nehmt das Fleisch aus der Hummerschale und legt es kurz beiseite. Dann gebt ihr etwas von der Spinat-Pilz-Sauce in die Schale, und legt das Fleisch wieder hinein. Außerdem bedeckt ihr das Fleisch mit der Sauce.
Nun gratiniert ihr die beiden Hummerhälften nur noch kurz unter dem Grill, bis der Käse etwas gebräunt ist.

Richtet die überbackenen Hummerhälften auf dem restlichen Babyspinat an. Die Trüffelknolle hobelt ihr ganz fein darüber.